Was der Motorradhelm für den Kopf ist, sind Protektoren für den Rest des Körpers. Sie stellen einen maßgeblichen Faktor für die Funktion der Motorrad-Schutzkleidung dar. Protektoren verringern mit ihren schlagdämpfenden Eigenschaften das Verletzungsrisiko bei Unfällen signifikant. Generell sollte jeder Motoradfahrer bestimmte Protektoren tragen. Sie veringern beim Aufprall auf den Boden oder bei einer Zusammenstoß das Risko schwerer Verletzungen erheblich. Auch beim Rutschen über den Asphalt geben Protektoren gewissen Schutz. Auch tragen sie etwas dazu bei, die Folgen der Kollisionen von Extremitäten mit den gefürchteten Leitplanken-Ständern zu lindern. Als Protektor dürfen allein jene Schutzeinlagen bezeichnet werden, die der DIN EN 1621 entsprechen und darüber hinaus eine CE-Kennzeichnung tragen.
Warum sind auf dem Motorrad Protektoren sinnvoll?
Eine Knautschzone hat beim Motorradfahren üblicherweise der Unfallgegner in Pkw, Lkw und Traktor. Der Biker selbst kann nur auf den eigenen Körper zurückgreifen, den er folglich tunlichst soweit schützt, um aus misslichen Situationen möglichst unbeschadet herauszukommen. Bei einem derartigen Unfall ist der einzige Schutz, den ein Motorradfahrer hat, Motorradbekleidung mit guten Protektoren am Körper. Denn tagtäglich übersehen Autofahrer Motorradfahrer oder schätzen ihr Tempo falsch ein. Auch bei maximaler Aufmerksamkeit des Bikers werden sich derartige Vorkommnisse nie zu gänzlich vermeiden lassen. Freilich ist ein Protektor auch bei Stürzen ohne Fremdbeteiligung zweckmäßig und bedeutend, ganz gleich ob auf der Straße oder auf der Piste. In beiden Szenarien ist ist oft so, dass der Motorradfahrer hoch in die Luft geschleudert wird und mit dem Vielfachen des eigenen Körpergewichts auf den Boden aufschlägt. Daher ist es unabdingbar, dass die Motorrad-Bekleidung zumindest einen Teil der Energie absorbiert.
Wie schützen Protektoren am besten?
Ob die Protektoren nun klassisch in die als äußerste Bekleidungsschicht eingesetzten Motorradjacken und -hosen sowie Rennoveralls integriert sind oder wie es etwa im Motocross-Sport üblich ist, als separate Teile unter den Jerseys getragen werden, ist im Ernstfall nebensächlich: Sie bieten in jedem Fall einen guten Schutz vor vermeidbaren Verletzungen. Von allergrößter Wichtigkeit ist ein sicherer Sitz der Protektoren am Körper, sodass sie beim Sturz unverrückbar an Ort und Stelle bleiben. Prinzipiell sollten alle Körperbereiche, die bei einem Abflug oder Aufprall besonders exponiert sind, von Protektoren behütet werden. Am bedeutendsten ist hierbei der Rückenprotektor, der einer Querschnittslähmung als Resultat von Wirbelsäulenverletzungen zuvorkommen soll. Auch hochgradig gefährdeten Gelenken, also Knien, Schultern, Ellenbogen und Fingerknöcheln sollten in den Genuss von Protektoren in der Schutzkleidung kommen. Dasselbe gilt für Motorradstiefel, die über dem Knöchel mit zusätzlichen Protektor-Lagen versehen sein sollten.