Den Autoschlüssel umgedreht oder den Startknopf gedrückt, schon orgelt der Anlasser los und dreht zum Anlassen des Motors die Kurbelwelle in die gewünschte, festgelegte Richtung. Der elektrische Anlasser setzte sich nach dem ersten Weltkrieg auf breiter Ebene im Pkw-Bereich durch, zuvor wurden die Motoren per manuellem Drehen des Schwungrades oder einer aufsteckbaren Kurbel angeworfen. Diese Kurbel gehörte bei manchen Fahrzeugen noch recht lange Zeit als Sicherheitsreserve zum Umfang des Bordwerkzeuges. Der moderne Kurbelwellen-Startergenerator fungiert beim Start als Elektromotor und damit als Anlasser, während er bei laufendem Verbrennungsmotor als Generator, also als Lichtmaschine arbeitet. Der Startergenerator sitzt direkt auf der Kurbelwelle und wurde ab 1930 in Serie hergestellt. Neben historischen Kleinstwagen machen sich etliche Hybridautos dieses Prinzip zu Nutze, wobei der Elektromotor hier zur Unterstützung des Verbrennungsmotors, als alleinige Antriebsquelle oder zur Energierekuperation eingesetzt wird.
Wie arbeitet ein Auto-Anlasser?
Der auch als Autostarter bekannte Anlasser stellt aus technischer Sicht einen so genanten Schub-Schraubtriebstarter dar, der ein kleines Zahnrad, das Starterritzel aufweist. Dieses lässt sich auf der Starterwelle mithilfe eines Hebelsystems axial stufenlos verschieben, wodurch es beim Schlüsseldreh in die Verzahnung des Schwungrades greift. Dazu verfügt das Ritzel über eine Geradverzahnung mit seitlich Anschrägung, damit das Einspuren einfacher gelingt.
In der Endlage schließt der Magnetschalter den Motorkontakt, der Elektromotor – zumeist ein permanent erregter Gleichstrommotor – läuft an. Zugleich überbrückt der Motorkontakt den kräftigeren Einzug-Elektromagnet. Hält der Fahrer den Zündschlüssel in der Startstellung, bleibt vom Magnetschalter nur die Haltewicklung aktiv und hält das Ritzel eingespurt. Der Elektromotor beschleunigt über das Ritzel den Otto- oder Dieselmotor, bis dieser ohne Unterstützung selbständig arbeiten kann. Der Freilauf zwischen Ritzel und Elektromotor unterbindet, dass der bereits gestartete Verbrennungsmotor über das noch eingespurte Starterritzel den E-Motor mit einer zu hohen Drehzahl rotieren lasst und ihm so Schaden zufügt. Das Loslassen des Zündschlüssels unterbricht den Stromfluss zur Haltewicklung, wodurch eine gespannte Feder den Schiebeanker in seine Ruhelage zurückdrückt. Das wiederum deaktiviert den Elektromotor und spurt das Ritzel aus.
Typische Anlasser-Reparaturen
Sollte der Anlasser Probleme machen, muss der Mechaniker des Vertrauens recht häufig den Magnetschalter auswechseln. Auch der Anlasser Freilauf gehört zu den Fehlerquellen, genauso wie die Kohlebürsten des Elektromotors und die Lagerbuchsen. Als Verschleißteile kommen letztere relativ günstig; hilft das alles nicht muss die Kfz-Werkstatt als ultima ratio den Anlasser tauschen. Da dieses Autoteil einigermaßen preisgünstig und vergleichsweise gut erreichbar sind, zählt ein Anlasser-Wechsel zu den eher erschwinglichen Autoreparaturen, die erfreulicherweise zumeist erst nach hoher Laufleistung anfallen.