Trotz ordnungsgemäß Winterreifen kann Väterchen Frost vom Autofahrer auch mal einen Sondereinsatz für ein Fortbestehen der Mobilität einfordern, gerade in schneereichen, bergigen Regionen: Schneeketten. Technisch wie konzeptionell ein alter Hut, sind die 1904 erstmals patentierten Schneeketten auch über 100 Jahre später mangels wirklich besserer Alternativen nicht wegzudenken. Die Kettenglieder bestehen aus gehärtetem Stahl, Plastik, Textilien oder anderen Werkstoffen. Sie weisen meist eine kantige Formgebung auf, um einen höheren Reibungswiderstand zu erzielen. Häufig sind noch lockere runde Kettenglieder vorhanden, die die abrollende Kette fortwährend von anhaftendem Schnee säubern sollen.
Vollwertige Schneeketten immer passend zur Reifengröße kaufen
Vollwertige Schneeketten ergeben ein Netz, das über die Laufflächen der Pneus zu ziehen ist. Abhängig von der Anordnung der Ketten wird weiter in Antriebsketten und Spurketten unterschieden. Antriebsketten beugen einem Durchdrehen der Räder vor und werden auf den Rädern der Antriebsachse festgemacht. Die Kettenstücke, die das Durchrutschen der Räder unterbinden sollen, erstrecken sich quer zur Lauffläche. Spurketten kommen bei klassischen Hecktrieblern auf die Räder der Lenkachse und verpassen ihnen ein gewisses Maß an Längsführung, um dem gefürchteten seitlichen Wegrutschen zuvorzukommen. Hier laufen die relevanten Kettenstücke parallel zur Laufrichtung. Heute sind die meisten für PKW angebotenen Schneeketten eine Kombination aus Antriebs- und Spurketten – wenig verwunderlich angesichts der hohen Dichte an Fronttrieblern, aber auch an Allrad-Fahrzeugen. Die Kettenstücke laufen bei diesen Ketten diagonal oder in sonstigen geometrischen Regelmäßigkeiten über die Lauffläche und sind gleichmäßig mit Längsstücken verbunden. Tendenziell sollte eine Schneekette eher straff denn locker gespannt werden, es empfiehlt sich das vor der Winterreise hinreichend zu üben.
Weitere Überzieher für Ihre Winterreifen
Wer Winterkompletträder mit Alufelgen nutzt, kann zu einer Felgenschutzkette greifen. Hier sind am Übergangsbereich von Reifen zu Felge Gummipuffer auf die Schneekette aufgebracht, um ein Scheuern der Kettengleider an der häufig weicheren und so ehr zu Beschädigungen neigenden Aluoberfläche zu verhindern. Muss nicht europäisches Hochgebirge, sondern lediglich und ausschließlich die Tiefgaragenausfahrt bezwungen werden, kann eine Anfahrhilfe ausreichen. Hier bedeckt das Kettengeflecht nur ein kleines Stück des Reifens, kann dadurch folglich wesentlich schneller montiert werden. Mit dem Plus an Traktion lassen sich zwar kleine Steigungen in langsamer Fahrt meistern, längere Strecken oder höherer Geschwindigkeiten sind indes nicht zu empfehlen: Die Schnee-Anfahrhilfe sorgt durch ihre einseitige Anbringung auf der Lauffläche für enorme Unwucht. Weitere Konstruktionen stellen elastische Spannnetze und Autosocken dar. Jene auch als Schneesocken sollen mit ihrer rauen Oberfläche ähnlich wie die Struktur des Netzes für mehr Grip sorgen.